Dienstag, 29. April 2014

Amazonas

Die paar Tage auf der Lodge im Amazonas waren unglaublich!!! Auch wenn ich verstehen kann, warum man den Dschungel auch "grüne Hölle" nennt. Ich habe wohl an die 200 Mückenstiche, trotz Tropen-Autan, lange Kleidung und nächtliches Moskito-Netz. Und das ist vorsichtig geschätzt und garantiert nicht übertrieben! Es hatte etwa 35 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von knapp 90-95%. Joa... ich hab ein bisschen geschwitzt. Dennoch: Absolut beeindruckend und wirklich ein krönender Abschluß meiner Brasilien-Erfahrung. Hier ein paar Eindrücke:

 
 
 

Und ich hab es ernsthaft geschafft, ich habe einen Piranha geangelt!!!
(Nachdem der nette Bootsfahrer Haken samt Fleisch aus dem Fisch entfernt hat, durfte der Piranha natürlich wieder zurück ins Wasser.)

Donnerstag, 24. April 2014

Manaus

Manaus ist nun nicht unbedingt die schönste Stadt für mich. Außer der Oper und dem Platz drumherum ist doch alles ganz schön heruntergekommen... Naja, der Kautschuk-Boom, der die Stadt groß gemacht hat, ist halt auch schon eine Weile her. Auch das neue Fußballstadion für die WM ist in einer wunderschönen Gegend...

Dür die meisten Touristen ist diese Stadt halt wohl einfach der Ausgangspunkt für die Amazonas-"Expeditionen". Genau wie für mich ja auch...
 

Hier könnt Ihr schonmal spicken, wohin meine letzte Etappe mich führt:
http://amazonturtlelodge.com.br/en

Dienstag, 22. April 2014

Brasilien im Allgemeinen

Ich sitze mal wieder am Flughafen und warte. Deshalb nutz ich die Zeit und erzähl ein paar Dinge von Brasilien, die ich einfach witzig finde.

Zum Beispiel Busfahren in Brasilien:
Also... zuerst braucht man einen Brasilianer, der einem sagt, wo welcher Bus fährt und was überhaupt eine Haltestelle ist. Die sind nicht immer zu erkennen und Fahrplan gibt es keinen. Dann steht man da also irgendwo in der Gluthitze rum und wartet auf den Bus mit der richtigen Aufschrift. Fahrkartenautomaten gibt es keine. Gut, also versucht man beim Busfahrer zu zahlen, der einen aber nur zur Mitte des Busses schickt. Denn da sitzt tatsächlich jemand vor einem Drehkreuz, bei dem man 2,75 BRL (nicht mal ein Euro) bezahlen muß. Das heißt dass in JEDEM Bus eine Person sitzt und nix anderes macht, als an jeder 5. Haltestelle mal ne Fahrkarte zu verkaufen. Will jemand aber zwei Fahrkarten, dann wird's kompliziert und man muß den Taschenrechner rausholen. Wenn das mal keine ABM ist...

Oder dieses lustige Tierchen. Das ist kein Waschbär, sondern ein Nasenrüsselbär, die gibt es an den Wasserfällen in rauhen Mengen. Die sind frecher als Affen und klauen blitzschnell alles Essbare:

Oder Verkehrsinseln, die man auch zu einem Markt umfunktionieren kann, weil da ja eh kein Auto fahren kann und der Platz sonst ja quasi ungenutzt wäre:

So, nächstes Mal gibt's Fotos vom Piranha, den ich im Amazonas ganz bestimmt angeln werde! :-) Denn jetzt geht's nach Manaus und dann in auf eine Lodge im Dschungel.

Donnerstag, 17. April 2014

Rio - Iguaçu

Ich hab es mittlerweile über Rio de Janeiro nach Foz do Iguaçu geschafft. Was für ein gigantisches und abwechslungsreiches Land Brasilien doch ist! Rio ist eine moderne Stadt der heutigen Zeit, Fortaleza ist dagegen wohl vor ein paar Jahrzehnten steckengeblieben. Leider hat es in Rio die ganze Zeit über geregnet (unglaublich, oder?), aber das macht nicht sooo viel. Ich hab es echt genossen, mich wieder mehr oder weniger "frei" bewegen zu können. Klar, auch Rio ist gefährlich, aber überspitzt gesagt werden dort die Touristen nur ausgeraubt und nicht gleich umgebracht. Man kann allein auf die Straße, auch wenn es dunkel ist. Die Sicherheitsmassnahmen sind nicht ganz so hoch oder zumindest nicht überall so deutlich sichtbar. Das war echt angenehm... ich könnte auf Dauer wohl nicht so eingesperrt und eingeschränkt leben. Deshalb: Raus in die Natur!

Ja Iguaçu... da fehlen mir einfach die Worte. Solch gewaltige Wassermassen hab ich noch nie gesehen! Wo auch? Gelten sie doch als die größten Wasserfälle der Welt. Ich war auf der brasilianischen und auf der argentinischen Seite. Schwer zu sagen, was davon beeindruckender war... ich konnte mich so oder so kaum sattsehen.

Hier ein paar Eindrücke davon, was ich bisher gesehen habe:




Samstag, 12. April 2014

Tchau tchau Fortaleza

Ich hab nochmal gut geschlafen, der Koffer ist (fast) gepackt. Noch ein Dusche und ein Eis bei 50 Sabores, dann geht's zum Flughafen und auf nach Rio. Janka versucht dort bereits, den besten Caipi an der Copacabana zu finden :-)

Einerseits ist es natürlich schade, sich jetzt von all den Leuten zu verabschieden und die mittlerweile doch halbwegs gewohnte Umgebung zu verlassen. Andererseits bin ich aber auch froh, es ist mir jetzt langsam zu viel geworden. So gesehen sind 4 Wochen für das Assignment genau richtig und ich hätte echt nicht gedacht, dass die Zeit so schnell vergeht!

Tja... damit werde ich wohl auch das tägliche Bloggen einstellen. Sollte ich zwischendurch aber Internet haben, so versuche ich zumindest ein paar Bilder online zu stellen. Am Meisten freue ich mich eigenlich auf die Lodge im Amazonas. Einfach in Ruhe bisserl Tiere kucken, super!

Ich danke Euch allen für's Mitlesen und Dabeisein! (Das habt Ihr wohl getan, denn ich hab knapp 2.000 Seitenaufrufe.) Hier noch ein paar Abschiedsfotos aus Fortaleza, bis bald in Deutschland!




Der Abschied naht

Mehr als 4 Wochen sind rum... ich kann's garnicht glauben. Heute Vormittag war tatsächlich schon die gemeinsame Abschluß-Präsentation vor all unseren Kunden. Jedes Projekt sollte KURZ vorstellen, was der Scope of Work und das Ergebnis war. Gut... nicht alle haben sich kurz gefasst, aber alle haben präsentiert :-) Tja, was soll ich groß davon erzählen? Alle waren sehr emotional, es wurden irre viele Worte des Dankes gesprochen, von manchen Kunden gab es echt rührende Worte und Geschenke. Unser Kunde war gewohnt komisch, aber immerhin anwesend und ungewohnt nett.

Nach einem letzten Mittagessen mit dem Kunden hatten wir dann am Nachmittag dann noch unsere IBM-Closing-Session. Lessions learned, Erfahrungen, Highs and Lows usw. Gegen 17:30 Uhr war dann also unser letztes offizielles Zusammentreffen vorbei. Schon komisch irgendwie... 

Wir sind am Abend dann natürlich noch zum Essen gegangen. Aber Eoin aus Irland hat die Theorie aufgestellt, dass man bei jedem Kneipen-Wechsel 20% der Leute "verliert". Und ungefähr so war es heute auch... Ein paar kamen nicht mit, sie wollten packen. Rene mußte früher zurück, weil das Taxi zum Flughafen kam, ein paar sind gleich mit zum Hotel gegangen, zum packen. Wir sind dann noch auf einen letzten Strand-Caipi gegangen, aber ein paar wollten zurück, weil sie morgen sehr früh abgeholt werden. Unterwegs wollten dann ein paar noch ein letztes Mal auf den Markt, so dass wir im Endeffekt nur noch 4 waren. Abschied nehmen ist irgenwie immer blöd, und wir haben in den letzten Wochen ja doch extrem viel Zeit miteinander verbracht. Aber so ist das halt... und den ein oder anderen trifft man ja vielleicht mal wieder. Bratislava, Köln, Winterthur, Istanbul, Budapest, Dublin... das ist schließlich nicht aus der Welt. Und falls ich mal nach Singapur oder Johannisburg reise, hab ich zumindest schon für einen Abend Unterhaltung :-)

Ein paar Leute sehe ich aber morgen zum Frühstück nochmal. Und Janka treffe ich dann morgen Abend in Rio wieder. Sie hatte sich mit einem Bekannten dort verabredet, der sie jetzt ganz kurzfristig hängen gelassen hat. Also hat sie nun kurzerhand ein Zimmer im selben Hotel gebucht, in dem ich auch bin (direkt zwischen Ipanema und Copacabana, sehr cool, oder?). Sie fliegt um 3 Uhr, ich um 17 Uhr, aber zum Abendessen treffen wir uns wieder. Perfekt für mich. Anne, Julius und Mohammed fliegen morgen nach Iguazu, sind dann aber am Dienstag auch in Rio, vielleicht unternehmen wir was zusammen.


So... jetzt geht's erstmal ins Bett und morgen werd ich schön lang ausschlafen. Dann gemütlich packen, vielleicht nochmal ein gutes Eis essen, einfach einen gemütlichen letzten Tag in Fortaleza genießen.

Beste Nachricht des Tages: Jetzt beginnt der Urlaub wirklich!!!

Freitag, 11. April 2014

Letzer Arbeitstag und letzter Abend

Heute war also der letzte offizielle "Arbeitstag", morgen ist nur noch am Vormittag die Abschluß-Präsentation mit den Kunden und eine Art IBM-Wrap-Up am Nachmittag. Aber nachdem wir ja bereits alles abgegeben haben, hatten wir auch nur heute Vormittag nochmal einen Vortrag vor den Studenten am Campus Fortaleza. Wir sind mittlerweile aufgestiegen! In Caucaia wurden wir garnicht angekündigt, in Maracanaú war es schon ein handgeschriebener Zettel, aber in Fortaleza wurden sogar Plakate für uns gedruckt!

Auch hier haben wir wieder eine Menge echt interessierte und engagierte junge Menschen getroffen. Sogar einen Austauschschüler aus dem Kongo! IFCE macht wirklich viele Dinge möglich.
 

Heute war auch quasi unser letzter gemeinsamer langer Abend, weil Rene bereits morgen Abend um 21:00 Uhr zum Flughafen aufbricht. Deshalb waren wir noch einmal am Fischmarkt und haben's so richtig krachen lassen! 2 kg gekochte Shrimps, 1 kg gegrillte Shrimps, 2 kg gegrillten Hummer und einen Red Snapper mit 2,6 kg. Zusammen mit Bier und Coco-Water, geteilt durch 16 Leute macht dann für jeden 25 Reais, also knapp 9 Euro.

Beste Nachricht des Tages: Ich hab bald Urlaub!!!

Donnerstag, 10. April 2014

Facebook und Fußball

So lang hab ich mich davor gedrückt, und jetzt bin ich doch auf Facebook zu finden!
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.869740369718244.1073741859.471223182903300&type=1

Heute Vormittag war eine Art IFCE-Abschluß-Meeting im Büro des Rektors. Das ist quasi der Chef aller Campusse im Bundesstaat Ceará. Also hat also schon eine gewisse Machtstellung. Alle haben sich gegenseitig für die gute Zusammenarbeit gedankt, unser Dokument wurde sehr gelobt (vielleicht hab ich mich ja getäuscht und es wurde doch gelesen...?) und alle hoffen natürlich auf eine weitere Zusammenarbeit mit IBM. Dann war wieder Foto, Foto, Foto-Termin und keine 30 Minuten später war's auf Facebook :-)

Tja... und heute Abend dann das Kontrastprogramm: Fußball im Castelão!!!
Ceará (aus Fortaleza) gegen Sport (aus Recife) im Copa do Nordeste. Also wohl sowas wie Bayern gegen Baden-Württemberg im Süddeutschland-Coup. Nachdem wir hier in Fortaleza sind und außerdem Tickets für den Ceará-Block hatten, waren wir natürlich per Definition für Ceará.

Und es war gigantisch!!! Angeblich wurden über 60.000 Tickets für das Spiel verkauft. Ein unglaublicher Lärmpegel, aber halt eine Wahnsinns-Stimmung. Dabei erstaunlich gewaltfrei und nicht so offensichtlich gefährlich. Nach dem Schulbesuch war das hier sicher das zweit-eindrucksvollste Erlebnis für mich. Auch wenn das Spiel 1:1 ausging und damit Sport den Coup gewonnen hat, egal. Fußball in Brasilien ist einfach was ganz Besonderes.


Um das Stadium herum ist es allerdings dann doch unangenehm. Auf einer Seite ist nix außer ner Baustelle. Auf der anderen Seite ist es eine eher arme, heruntergekommene Gegend. Bus oder Metro gibt es nicht, dementsprechend groß ist das Verkehrschaos. Wir hatten einen Van, der uns hingebracht hat (auch wenn wir den letzten Kilometer dann zu Fuß gegangen sind, sonst hätten wir es bei dem Stau nicht mehr zum Anstoß geschafft) und auch wieder abgeholt hat. Das ist echt ratsam, denn ich möchte da in der Nacht nicht länger als unbedingt nötig rumstehen. Und Taxis sind bei 60.000 Leuten natürlich Mangelware. Wie das zur WM funktionieren soll... keine Ahnung. Aber sind ja noch zwei Monate, da kann sich ja noch viel ändern :-) Am 21.6. spielt Deutschland gegen Ghana in Fortaleza. Wer geht mit mir zum Public Viewing?

Beste Nachricht des Tages: Ein irres Erlebnis heute Abend! Mal sehen ob ich jetzt schlafen kann...

Mittwoch, 9. April 2014

Endspurt

Ja, es geht tatsächlich auf den Endspurt zu... Nur noch zwei Tage mit dem Kunden, am Freitag ist die Abschlußveranstaltung mit Präsentation der Ergebnisse aller Projekte. Die haben wir heute Abend im Team-Update-Meeting schon mal geübt. Echt interessant, was die einzelnen Projekte so alles zustande gebracht haben in der kurzen Zeit.

Noch spannender finde ich allerdings, was grade innerhalb des Teams abläuft. In den letzten Tagen stehen alle ein unter Druck, schließlich ist es eine wirklich, WIRKLICH harte Deadline. Am Samstag geht der Flieger. Da kann man einfach beim besten Willen nichts verschieben oder verlängern. Und bekanntermassen gehen Menschen mit Druck ganz unterschiedlich um. Noch dazu, wenn sie aus unterschiedlichen Kulturkreisen kommen. Jetzt, nach über 3 Wochen ständigen Zusammenseins, kennt man sich ja ein bisschen, kann sich gegenseitig einigermassen einschätzen und hat auch viel über die anderen Kulturen und Sitten mitbekommen.

Und um ganz ehrlich zu sein: Ich dachte das wär für mich weniger schwierig, weil ich ja schon viel in internationalen Teams gearbeitet habe. Aber 12 Leute, 10 Länder, 4 Wochen, 24x7, Arbeit und Freizeit, Essen und Meetings, permanente Abstimmung und Einigung... puh, das ist schon ne harte Nummer. Ich glaube jeder von uns hatte mittlerweile einen Durchhänger, mancher sehr offensichtlich, mancher vielleicht weniger. Aber jetzt, unter Druck, beginnen die Leute reihenweise zu "explodieren". Alles was man in den letzten Wochen vielleicht geschluckt hat, kommt nun doch zu Tage. Es ist aber auch echt interessant, dass sich manche Dinge nach der ganzen gemeinsam verbrachten Zeit nicht abstellen lassen bzw. einfach doch nicht ändern. Sei es Essgewohnheiten, Gesten, Äußerungen... Für den einen ganz normal, für den anderen extrem nervtötend. Was die Kollegen wohl über mich denken? :-)

Hier noch ein Link zur Homepage unseres Kunden, der sich offensichtlich sehr über unsere Arbeit freut:

http://www.ifce.edu.br/component/content/article/59-noticias/destaques/2182-projeto-rede-de-incubadoras-do-ifce-recebe-apoio-da-ibm-o-ifce-foi-beneficiado-por-programa-de-consultoria-gratuito.html

(Google-Übersetzter macht übrigens aus dem letzten Satz + Unterschrift echt lustige Dinge, probiert es aus.)

Heute Mittag waren wir zum Lunch in einem Restaurant, in dem die Speisekarten allen Ernstes handgemalt und gebastelt sind!

Und in der Bibliothek des Campus haben wir heute das gefunden, wenigstens den Titel konnte ich lesen:


Beste Nachricht des Tages: Nach dem Team-Update-Meeting hat Janka angerufen und gefragt, ob ich nicht auch "frische Luft" brauche. Und wir haben festgestellt: A good-night-beer is a good idea. Manchmal ist es wirklich nur das... raus, jemand zum Reden und schon sieht die Welt wieder anders aus.

Dienstag, 8. April 2014

Geduld

Wenn man eins in diesem Land braucht, dann ist es Geduld. Sowohl in der Freizeit, als auch im Job.

Gestern Abend hab ich z.B. versucht, eine Kugel Schokoladeneis in einer Eisdiele zu erstehen. Das kann dann schon mal ne halbe Stunde dauern... Erst steht man an der Kasse an. Dort zahlt man seine Kugel Eis und kriegt einen Kassenzettel. Dann stellt man sich am Tresen an. Blöd wenn vor einem ein Brasilianer steht (was eigentlich IMMER der Fall ist). Denn man kann die Eissorten probieren, bevor man sich entscheidet, und das tun auch die Leute, die sich verständlich machen können. Also werden 5 Sorten probiert und mit Verkäuferin und Familie durchdiskutiert. Dann stellt man fest: Ups, ich muß ja erst zahlen! Joa... die anderen warten halt in der Zwischenzeit...

Auch im Job ist es z.B. noch lange kein Grund anzurufen, nur weil man mal ne halbe Stunde zu spät zu nem Termin kommt. Da ist auch noch keiner nervös, das ist normal. Wenn man dann endlich anfängt, werden erstmal jede Menge Freundlichkeiten ausgetauscht bis man zum Thema kommt. Und dann kann man natürlich jederzeit abschweifen. Das ist für uns schwierig zu beherrschen, weil wir ja nix verstehen. Wenn also unser Übersetzer nicht eingreift, sitzt man da auch mal ne Viertelstunde, versteht nix, und kriegt dann zu hören: Sorry, wie war die Frage nochmal? Super... wo ich doch eh so ein geduldiger Mensch bin!

Lange Rede, kurzer Sinn: Heute hatten wir also doch endlich irgendwann unser Review-Meeting.

Wie erwartet kamen keinerlei Anmerkungen. Keine Ahnung, ob irgendwer das Dokument wirklich gelesen hat, aber allen gefällt es total gut! Wir haben z.B. aufgeführt bzw. uns ausgedacht, welche Skills die Mitarbeiter des Business Incubators haben müssen. Eine Liste mit 20 - 30 Fähigkeiten, von Office-Kenntnissen über Gewinnmaximierung zu Projektmanagement. Keine Anmerkung der Mitarbeiter dazu. Julius fragte, ob wir was vergessen hätten. Nein. Ich fragte, ob etwas zu viel ist. Auch nicht. Wir haben also das Wunder einer absolut genauen Punktlandung geschafft, ohne mit jemandem darüber gesprochen zu haben!

Dafür haben wir heute erfahren, dass die Entscheidung eh schon getroffen wurde, auf jedem Campus einen Business Incubator zu installieren. Wir haben zu Beginn explizit danach gefragt, und da hieß es: Nein, selbstverständlich wird ein Incubator nur installiert, wenn er sinnvoll ist. Aber sie wissen ja nicht, wie man das feststellt. Also habe ich seitenlang Feasibility Studies, Business Pläne, Local Considerations, Market-Know-How und Budget Estimations beschrieben.

Da hilft nur tiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiief durchatmen und sich in Geduld üben...

Hier trotzdem ein Beweis, dass wir ab und zu was Sinnvolles tun:

Beste Nachricht des Tages: Bis morgen haben wir alle Anmerkungen eingearbeitet und können die finale Version des Dokumentes zum Übersetzen geben.

Sonntag, 6. April 2014

Rodizio

Ich komm gerade vom Rodizio in einer typischen Churrascaria. Auf deutsch übersetzt heißt das: Eineinhalb Stunden Fleisch, soviel man essen kann. Ihr kennt das Prinzip vielleicht: Man bezahlt einen Pauschalbetrag, dafür kann man sich Salate und Beilagen vom Büffet holen (hier gab es auch Sushi (?) und Fisch, sowie fertig gekochte Fleischgerichte). Das Fleisch wird dann an Spießen zum Tisch gebracht, man kann entweder abwinken oder nicken. Beim Nicken kann man sich dann das Stück aussuchen, das einem am Besten gefällt, das wird dann runtergeschnitten. Zwischendurch kommen die Spieße wohl wieder an den Grill, deshalb ist es immer perfekt (nicht zu roh und nicht zu durch). Das muss man hier einfach mal probiert haben!


Heute Vormittag hab ich erst noch bisschen am Model gearbeitet, dann waren wir in einer nahegelegenen Shopping-Mall. Sogar die Hersteller der Havaianas, der welberühmten Flip-Flops, haben sich schon auf die Fußball-WM eingestellt:

Fußball ist hier einfach allgegenwärtig. Am Nachmittag war ich einfach nur faul am Strand. Schießlich muss ich es ausnutzen, dass ich ihn noch direkt vor der Tür habe... in einer Woche ist es damit wieder vorbei.

Beste Nachricht des Tages: Wie gut dass ein Kollege (und ich nenne keinen Namen) Sliwowitz dabei hat. Das ist optimal nach dem Rodizio. Danke dafür!

Samstag, 5. April 2014

Wochenend und Sonnenschein...

Nachdem es diese Woche fast jeden Tag geregnet hat, einmal sogar den ganzen Tag über (ist ja gut für die Natur, aber bisschen unschön für uns), ist es heute, pünktlich zum Wochenende, wieder traumhaft schön und warm geworden.

Heute Morgen waren wir noch einmal in der öffentlichen Schule in Aquiraz und haben unser Geschenk, einen Beamer, übergeben. Die Kids waren wieder genauso begeistert wie bei unserem ersten Besuch! Wieder war die halbe Schule im Auditorium versammelt und hat uns ein Ständchen gesungen. Danach sind wir noch kurz in die übrigen 6 Klassen gegangen (die im Auditorium keinen Platz hatten) und haben kurz "Hallo" bzw. "Ola" gesagt. Schön, wenn man jemandem so einfach eine Freude machen kann....

Julius und ich sind dann am Nachmittag im Hotel geblieben. Wir haben an unserer finalen Präsentation gearbeitet, haben das Modell etwas ergänzt und einige IBM-Fragebögen ausgefüllt. Ein kurzer Bericht über unsere IBM-Präsentation ist ürigens im Internet zu finden: 
http://caucaia.ifce.edu.br/index.php/component/content/article/57-noticias/1153-visita-ibm-caucaia

Auch in Maracanau wurden wir "groß" angekündigt, vielleicht schreiben die ja auch noch mal einen Artikel:


Beste Nachricht des Tages: Sogar die Strandmaler hier kennen Bayern! Oder zumindest den FC Bayern München...

Freitag, 4. April 2014

Crab-Day

Joa... so schaut das dann aus, am echten Crab-Day. Muas ma hoid meegn. Und I mogs ned:



Naja... jetzt wissen wir das, man muss es ja nicht wiederholen.

Am Vormittag waren wir in Maracanaú und haben dort den Studenten unseren IBM-Vortrag präsentiert. Langsam wird es fast zur Routine :-) Aber auch dort leisten die Professoren beeindruckende Arbeit und haben uns voller Stolz den ganzen Campus gezeigt. Die sind längst bereit für einen Inkubator, die Arbeit wird auch schon von den Professoren erledigt, nur das formale "Go" fehlt noch. Traurig, das zu sehen...

Am Nachmittag waren wir dann am Campus in Fortaleza. Die konnten sich aber noch nicht so recht entscheiden, ob wir nun einen Vortrag halten sollen oder vielleicht besser doch nicht. Stattdessen haben wir an einem Call teilgenommen, bei dem eine schwedische Firma Inkubatoren in Südamerika für eine Benchmark-Study sucht. Joa... das Gespräch kommentier ich nicht weiter :-)

Beste Nachricht des Tages:
Wir haben Karten für das Finale do Nordeste, "Ceara" gegen "Sport". Keine Ahnung... aber es ist nächsten Mittwoch im WM-Stadion!

Donnerstag, 3. April 2014

Interessanter Tag

Heute waren wir also in Caucaia, einem kleinen Campus, nicht weit weg von Fortaleza, nur etwa 20 km. Wir wurden herumgeführt, durften alles besichtigen und Fragen stellen. Danach haben wir dann vor etwa 100 Schülern unseren Vortrag gehalten. Sie waren erstaunlich interessiert, das hätte ich garnicht erwartet! Es war nicht ganz so aufregend wie beim letzten Mal, denn die Kids sind besser ausgebildet und auch nicht soooooo überrascht, mal einen Nicht-Brasilianer zu sehen und zu sprechen. Dennoch war es einfach toll und die Stunde ist wie im Flug vergangen! Schließlich mußte auch noch alles übersetzt werden, weil die Kids leider kein Englisch sprechen. Danach natürlich wieder Foto, Foto, Foto:

Und ein wunderschöner "Business-Lunch" mit dem Rektor, dieses Mal am Combuca Beach. (Ja, da könnt ihr ruhig neidisch werden *g*)

Am Nachmittag haben wir dann im Hotel gearbeitet. Wir haben unsere Verbesserungsvorschläge ergänzt, die Final-Presentation für den Abschluß nächste Woche begonnen, angefangen die IBM-Workproducts auszufüllen etc. Morgen früh fahren wir nach Maracanau, etwa 30 km entfernt und halten dort unseren Vortrag. Am Nachmittag dann am Campus in Fortaleza.

Wir haben gemeinsam beschlossen, den Kids aus der öffentlichen Schule in der wir zuerst waren, ein kleines Dankeschön zukommen zu lassen, weil sie uns so begeistert aufgenommen haben. Aber selbst wenn man für 500 Schüler + Lehrer nur einen Kugelschreiber kauft, dann kommt doch ganz schön viel Geld zusammen, mit dem man dann auch was Sinnvolles machen kann. Also haben wir den Rektor kontaktiert, der uns sagte dass er natürlich nichts braucht. Außer vielleicht einem Projektor... Also hat jeder von uns 100 Reais gespendet (gute 30 Euro) und wir haben einen gekauft. Am Freitag in aller Herrgottsfrüh werden wir also nochmal zur Schule fahren und den Projektor überreichen, zusammen mit einer Karte.

Beste Nachricht des Tages: Für den Vortrag vor den Studenten haben wir jeweils ein paar Bilder aus unserem Heimatland zusammengestellt. Bei mir darf natürlich ein Bild vom Oktoberfest nicht fehlen, das kennt schließlich sogar in Brasilien jeder. Ich habe ein Foto von Mäck und mir ausgesucht, in Tracht. Ich hab ihn also immer dabei und er "lebt" auf unzähligen brasilianischen Laptops weiter...

Mittwoch, 2. April 2014

Oh je...

Heute haben wir zum ersten Mal mit zwei Studenten gesprochen, die eine "incubated company" haben. Sie sitzen nicht im Incubator, sondern irgendwo anders am Campus, deshalb haben wir sie noch nie gesehen. Im Endeffekt haben sie unsere schlimmsten Befürchtungen bestätigt: Sie sind nur noch dort, weil sie sich die Miete für ein Büro nicht leisten können und dort einen kostenlosen Arbeitsplatz haben. Aber es gibt keinen festen Ansprechpartner, keine Kontakte, keine Trainings, keine Unterstützung in finanziellen oder rechtlichen Angelegenheiten, keine Überprüfung des Fortschritts, nichts. Sie haben sich alles selbst erarbeitet. Das deckt sich so ziemlich mit unseren Beobachtungen und den daraus resultierenden Verbesserungsvorschlägen, die wir bereits abgegeben haben. Jeder kennt die Probleme, aber so richtig zuständig ist irgendwie keiner. Schon bisserl frustrierend...

Heute haben wir jedenfalls eine Präsentation über uns, unsere Profession, IBM im Allgemeinen,  Corporate Citizenship, CSC usw. erstellt. Morgen früh fahren wir nach Caucaia, bekommen dort den Campus gezeigt und werden dann den Vortrag vor den Studenten halten. Am Donnerstag früh fahren wir dann nach Maracanaus, selbes Programm. Am Nachmittag dann ein Vortrag am Campus in Fortaleza. Naja, zumindest sehen wir jetzt viel, einiges kann auch sicher noch in unser Konzept einfliessen und wir machen wenigstens bisschen was Sinnvolles.

Unser Konzept ist noch nicht übersetzt, vielleicht bis morgen Abend. Dann 2 Tage Review, also bekommen wir bis zum Wochenende hoffentlich ein paar Anmerkungen. Die ersten Rückmeldungen heute (von den wenigen englisch-sprechenden Kollegen) waren durchwegs positiv. Super gemacht, toll, weiter so. Aber wir könnten noch einen Plan hinzufügen, wie so ein Incubator aussehen könnte. Also ein gezeichnetes Gebäude, die Räume, wo dann die Schreibtische stehen, wer wo sitzt usw. Na gut, das kriegen wir auch noch hin :-) 

Beste Nachricht des Tages: Ich freu mich sehr, dass wir morgen den Campus in Caucaia sehen werden. Das ist ein ganz kleiner Campus mit nur 400 Studenten und somit sicher ein ziemlicher Gegensatz zu Fortaleza.

Und weil ich von heute einfach kein aufregendes Foto habe, hier einfach mal ein Bild von einem Cashew-Baum:

Dienstag, 1. April 2014

Schau ma moi...

Wir sind irgendwie immer noch im "Schau-ma-moi"-Modus. Ich weiß immer noch nicht so ganz genau, was eigentlich von uns erwartet wird.

Heute haben wir dem Dekan unsere Arbeit der letzten beiden Wochen vorgestellt. Ich konnte nicht so recht deuten, ob das für ihn jetzt ok war oder nicht, aber zumindest haben wir ihm unser Erweiterungs-Konzept dann geschickt. Wir haben auch vorsichtig unsere Verbesserungsvorschläge für den bestehenden Incubator angesprochen, auch das Dokument hat er gern entgegengenommen. Aber eine Rückmeldung haben wir dazu (noch) nicht bekommen. Für die eigentlichen Reviewer muss unsere Arbeit ja sowieso erstmal übersetzt werden. Anderson (unser Übersetzer) hat heute damit angefangen, ich vermute das dauert noch so 2 Tage. Dann braucht IFCE zwei Tage für's Review. Also wird bis Ende dieser Woche nicht sooooo viel passieren.

Wir erstellen jedenfalls jetzt erstmal eine ultimativ verwendbare Präsentation, vielleicht können wir die ja in den nächsten Tagen dann wenigstens halten.

Hier ein Eindruck von unserer (wie hier üblich gut bewachten) neuen Arbeitsstelle:


Man darf nicht vergessen, dass wir hier nicht einfach entspannt rumlaufen können. Im Bundesstaat Ceara gibt es immerhin jeden Tag (!!!) im Schnitt 8 Tötungsdelikte. Generell zählt der Nordosten Brasilien zu den gefährlichsten Gegenden der Welt. Auch wenn ich mich ansich relativ sicher fühle, unser Hotel liegt schließlich mitten im Touri-Gebiet und man sieht auch sehr viel Polizei auf den Straßen.

Ach ja, gestern habe ich gelernt, dass das Waschbecken im Bad wohl nur an den Waschtisch "angeklebt" war. Joa... dann kann halt auch sowas passieren:

 Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe jetzt ein neues Zimmer im 9. Stock. Nette Aussicht :-)

Beste Nachricht des Tages: Hm... schwierig...